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1. Das Vaterland - S. 167

1856 - Darmstadt : Diehl
ganz flach und hören auf schön zu sein. Das ist noch mehr der Fall, wenn er weiter unten in das holländische Gebiet eintritt und sich dort in so viele Arme theilt, daß man kaum ihre Namen behält, ja daß derjenige, welchem der Namen Rhein bleibt, sich früher im Sande ver- lor, jetzt durch einen Kanal in das Meer geleitet wird. Freilich geht die Wassermasse darum nicht verloren, der größeste Arm vereinigt sich vielmehr mit einem aus Frankreich und Belgien kommenden ansehnlichen Flusse, der Maas, worauf sie bei Rotterdam ihr Wasser zusammen in in die Nordsee ergießen. Kleiner und von kürzerem Lauf ist die Weser, dafür aber auch nach Ursprung und Mündung ein deutscher Fluß, in dessen Nähe einst die Römer von den Deutschen geschlagen wurden. Die Weser erhält ihren Namen erst durch die Vereiniguug der beiden bereits schiffbaren Flüsse: Fulda und Werra, wovon die erstere auf der Rhön, die Andere an dem Thüringer Wald entspringt. Sie bringen die Gewässer des Hessenlandes und Thüringens zusammen, und der durch ihre Vereinigung bei Münden entstandene Strom drängt sich zwar anfangs noch durch Gebirge, besonders durch die sogenannte Westphälische Pforte, fließt aber dann in ebenem Lande an der Stadt Bremen vorbei in die Nordsee. Nur ein bedeutender Nebenfluß verstärkt die Weser, die langsam fließende Aller mit den braunschweigischen und hannoverischen Gewässern. An ihrer Mündung, wo die Weser das Oldenburgische von dem Hannöveri- schen trennt, erweitert sie sich durch die eindringende See zu einer Art Meerbusen. Dieser Mündung nähert sich auch der vierte deutsche Strom, die Elbe, bis auf wenige Meilen, obgleich die Quelle derselben von den Weserquellen sehr entfernt liegt. Denn die Elbe entspringt in Böhmen auf den Hochebenen des Riesengebirgs. Nachdem sie sich nun mit den sämmtlichen Gewässern des gleich einem Kessel nach der Mitte zu vertief- ten Königreichs Böhmen verstärkt hat, bricht sie durch das Erzgebirge in einer engen Schlucht hindurch, doch ohne einen Wasserfall zu machen, und erreicht das Königreich Sachsen. Hier wird sie zu einem breiten an- sehnlichen Strome und in der Hauptstadt Sachsens, Dresden, geht eine berühmte steinerne Brücke darüber. Zwischen hier und Magdeburg erhält sie mehrere ansehnliche Nebenflüsse, besonders die vom Fichtelgebirg kom- mende Saaltz. Der Harz ist zu nahe, um bedeutende Gewässer in die Elbe zu senden, dagegen kommt aus dem ebenen Lande zur Rechten die schiffbare Havel, welche vermittelst einiger Kanäle auch die Schifffahrt aus der Elbe in die Oder möglich macht. Weiter unten erweitert sich die Elbe immer mehr, so daß sie bei Hamburg fast eine Stunde breit wird. Freilich trägt dazu das Meerwasser viel bei, denn die Fluth dringt fast 20 Meilen in dem breiten Strom heraus, und macht dadurch Hamburg zu einem Hafen für kleine Seeschiffe. Die fruchtbaren Ufer der Niederelbe gehören links zum Königreich Hannover, rechts liegt Mecklen- burg und Holstein. Auch die Oder hat ihre Quellen in Östreich, doch nicht weit von der preußischen Gränze, wo sie auch erst bedeutend wird. Die Provipz Schlesien ist fast nur als das große Thal der Oder anzusehen. Ihre vie- len kleinen Flüßchen machen den Hauptstrom wasserreich, so vaß derselbe in den niedrigern Gegenden häufig Überschwemmungen anrichtet, vor

2. Das Vaterland - S. 198

1856 - Darmstadt : Diehl
198 gtott hat er die Beweise für die Wahrheit des Christenthums am gründ- lichsten geführt, in der Mathematik hat er ganz neue Rechnungen erfun- den, wodurch früher unmöglich scheinende Ausgaben nun bequem gelöst werden. Zwar hat ein Engländer ihm diesen letzteren Ruhm streitig machen wollen, aber ohne Grund. Leibnitz war ein Genie ersten Ranges, denn schon im 15. Jahre war er im Stande die Universität seiner Vater- stadt Leipzig zu besuchen, und als er im 20. Jahre Doktor werden wollte, wies man ihn seiner Jugend wegen zurück. Der Jüngling aber beschämte die ältesten Professoren an Gelehrsamkeit. Dennoch blieb er bescheiden und ein, treuer Anhänger des Kurfürsten von Hannover, der ihn in seine Dienste zog. Er blieb bei demselben, obgleich der Kaiser selbst ihn in den Adelstand erhob, und starb mit völliger geistiger Krast im Jahr 1716, 70 Jahre alt. Eine nicht mindere Zierde Deutschlands und Hannovers insbesondere war Wilhelm Herschel, geboren in Hannover, aber frühe nach England übergesiedelt, welches er auch nicht mehr verließ. Als Musikus wanderte er aus seiner Vaterstadt, um in dem reicheren England sein Brod zu suchen, als Astronom hat er dort einen Ruhm in der ganzen Welt er- langt. Der Drang sich mit den Gestirnen und deren Bewegung bekannt zu machen, trieb den jungen Musikus an, alle seine Freistunden und alle seine Baarschaft auf Erlernung der Mathematik zu verwenden, ohne welche man in der Sternkunde Nichts vermag. Nun fehlte es aber an einem guten Fernrohre, und zu dem Ankauf eines solchen reichten Herschels Er- sparnisse bei allem Fleiße nicht hin. Er entschloß sich also selbst ein sol- ches Instrument zu verfertigen, wobei ihn sein Bruder, ein geschickter Mechaniker unterstützte. Ja seine Schwester soll ihm ebenfalls an der Schleifung des großen Spiegels, der die Hauptsache in einem Fernrohre bildet, geholfen haben. Gewiß ist, daß sie später sehr oft mit ihrem Bru- der den Himmel beobachtet und das Beobachtete ausgeschrieben hat. Mit seinem neuen Instrumente entdeckte Herschel zu den 6 bekannten Planeten einen siebenten, den Uranus. Diese Entdeckung schien dem Könige von England, der seine Hannoveraner besonders liebte, so wichtig, daß er Her- schel eine bedeutende Pension verlieh und die Mittel anwies, immer voll- kommuere Fernröhre zu bauen, und immer gründlichere Untersuchungen des Himmels anzustellen. Das hat denn Herschel auch treulich ausgeführt. Die Astronomie ist durch ihn auf eine Stufe der Vollkommenheit geführt worden, von der unsre Vorfahren Nichts geahnt hatten. Andere und darunter Herschels Sohn gingen auf der betretenen Bahn weiter. Aber unserem Deutschland war freilich die Herschelische Familie entfremdet. 23. Die Lüneburger Heide. Lübeck, 25. August 1845. Theurer Adolf! Du nennst meinen Reisebericht höchst unterhaltend und belehrend (.sehr schmeichelhaft für mich!) und vermissest nur eine Beschreibung der Lüneburger Heide. Ich säume nicht, Deinem Wunsche gemäß das Fehlende zu ergänzen. So wisse denn, die berühmte Lüneburger Heide zieht sich zwischen den Städten Lüneburg und Celle 10 Mei- len weit hin. Sie ist ein ödes, trauriges Land ohne Anhöhen, ohne Thäler, ohne Seen, ohne bedeutende Bäche und fast ohne alles Laub-

3. Das Vaterland - S. 204

1856 - Darmstadt : Diehl
204 sehr wohl und möchten mit anderen Deutschen nicht leicht tau- schen. Auch die Stadt Oldenburg an einem schiffbaren Nebenflüsse der Weser ist freundlich und wohlhabend. 29. Wangerog; der Leuchtthurm. Die Bewohner der zu Oldenburg gehörigen Insel Wangerog in der Nordsee, welche man für Abkömmlinge der Angeln, eines alten deutschen Volkes, hält, unterscheiden sich durch Aussprache, Sitten und Lebensart von den übrigen Oldenburgern. Ihre Zahl beträgt nicht mehr als 250, und ihre Hauptbeschäftigung besteht in Schifffahrt und Fischerei. Diese kleine Insel, welche 1 Meile vom festen Lande entfernt liegt und in neuerer Zeit eine besuchte Seebade-Anstalt enthält, war sonst größer, ist aber zum Theil von dem Meere weggespült worden, und jetzt nur '1* Stunde breit und eine Stunde lang. Sie besteht aus Sandboden, der nur schmächtige Sandpflanzen, doch auch hier und da Gras und Klee hervorbringt. Dagegen findet man in der Nähe der Insel: Seehunde, Delphine, verschiedene Arten von Seevögeln und interessante Gewürme, welche bisweilen die Gestalt von Blumen, oft sogar deren höchste Far- benpracht haben. Miesmuscheln und Austern dienen zur täglichen Nah- rung der Bewohner und werden auch in ganzen Ladungen in die Kü- stenstädte versandt. An dem Ende der Insel steht ein Leuchthurm, dessen Licht den Schiffen bei Nacht die Richtung zeigt, und um dieses Licht von dem der benachbarten Leuchtthürme unterscheiden zu können, hat man bei der Er- bauung des neuen Thurmes zu Wangerog statt des früheren Steinkoh- len-Feners Lampenlicht angewandt. Ein Uhrwerk ändert dieses Licht von Minute zu Minute ab, so daß man die Unterbrechung von ferne wahrnimmt. Und manches vom Sturm getriebene Schiff hat dieser sinnreichen Einrichtung feine Rettung vom Untergange zu danken. 30. a. Die Gi'osshei’zogthümer Meklenlmrg und das Mei'zogtlium Mohsteisn. Obgleich Alekienburg einen meist fruchtbaren Boden, eine gute Bewässerung durch Seen und Flüsse und eine sehr günstige Lage an der Ostsee hat, so ist es doch unter allen deutschen Ländern am schwächsten bevölkert, denn auf seinen 276 Quadratmeilen woh- nen nur 620000 Menschen, also nur wenig mehr als 2000 auf einer Quadratmeile. Die Beschäftigung der Aleklenburger erfordert indes- sen auch mehr Raum als anderswo, denn sie treiben neben dem Ackerbau sehr bedeutende Vieh- und insbesondere Pferdezucht; und zwar nicht blos für ihren eigenen Bedarf, sondern sie verkaufen jährlich eine Menge Pferde ins Ausland, welche sich durch Grösse, Stärke und edlen Bau vor andern auszeichnen. Die Hauptstadt des grösseren Grossherzogthums Schwerin ist an einem ansehnlichen und klaren See herrlich gelegen, zumal das grossherzogliche Schloss, welches auf einer Insel im See selbst erbaut ist. Gewöhnlich je- doch residirt der Grossherzog in der kleinen, aber schönen und re- gelmässig gebauten Stadt Ludwigslust, welche eigentlich, da sie

4. Das Vaterland - S. 184

1856 - Darmstadt : Diehl
184 ältesten Zeit, bevor es solche nützliche Anstalten gab, änderte das Meer gar oft und gewaltig die Gestalt der Küsten, riß hier ganze Landstriche ab, und setzte dort neue an. Ans früherer Landesgeschichte weiß man, daß im 13. Jahrhundert die Bucht der Jahde (nicht weit von Bremen) entstand, indem 7 Kirchspiele zu Grunde gingen. Spàler zu des Habsburgers Rudolf Zeit wurden 50 Ortschaften an der Mündung der Ems von der See verschlungen und der Meerbusen Dollart bedeutend vergrößert. Dem Abreißen des Landes wehrt man seitdem mit mehr Sorgfalt. Das Ansetzen neuen schlammigen Landes aber laßt man sich gern gefallen, und wo es tauglich ist, wird es mit Dämmen eingefaßt, bebaut, und ein Polder genannt. Eine große Küstenstrecke der Nordsee erfreut sich noch eines natürlichen Schutzes gegen den zu starken Andrang der Wogen. Eilande nämlich oder Inseln (friesisch Oog, dänisch Oe) liegen in einer Reihe vor ihr hin, und brechen die anstürmende Fluth, wenigstens an vielen Orten. An anderen Stellen haben sich natürliche Dämme von angeschwemmtem Sande gebildet, welche man Dünen nennt. Das Innere des ebenen Landes besteht theils aus Sandgegenden, worunter die größte und bekannteste die Lüneburger Heide, nahe den Ufern der Aller und nördlich bis gegen die Elbe. Sie besteht aus Kiefernwald und Heidekraut (dessen zahllose Blüthen eine Lieblings- nahrung der Bienen sind); aus Geestäckern (d. h. hochliegenden und mageren Grasplätzen), worauf man Heerden kleiner, schwarzer Schafe (Heidschnucken) sieht. Dazwischen liegen Dörfer, wenn auch ärmliche, hie und da an den Bächen umher, und zwar öfters von Eichen, Ellern, Buchen und Birken umgrünt, und mit Hafer-, Gerste-, auch wohl Roggen-, Flachs- und Rübenfeldern umgeben. Aus der Schaf- und noch mehr aus der Bienenzucht wissen die Bewohner einigen Gewinn zu ziehen. — Zwischen den dürren Sandländern liegen nun wieder Moore oder Brücher hie und da trübselig umher. Sie sind spärlich mit kurzem schilfigem Gras und etwa mit Binsen über- zogen; überall tritt braunes, übel schmeckendes Wasser zu Tag. Eine Todtenstille ruht auf ihnen, höchstens unterbrochen durch das Geschrei des Kiebitzes, der dort sein Nest baut, oder durch den klagenden Laut des einsamen Moorhuhns. Oft erinnern nur die gradlinigen, wider- lichen Einschnitte der Torfstecher, und die Abzugkanäle, an die. Nähe der Menschen. Solche Kanäle werden angelegt, um das Moorwasser, das sich in die benachbarten fruchtbareren Lande ergießen würde, ab- zuleiten oder auch zur gänzlichen Entsumpfung der Moore. Es ist schon an manchen Orten geglückt, auf solche Art Weiden, Wiesen und Felder zu schaffen, wo vorher nur traurige Einöde war. Die Torfmoore aber muß man erhalten, weil ihre Grasdecke unermeßliche Schätze an Torf, welcher dort das Brennholz ersetzen muß, gewährt. Meist ist das Torflager nicht über 10, hie und da aber an 20 Fuß dick, ja in manchen Mooren hat man die Tiefe nicht ergründen kön- nen. In Baiern gibt es etwas Ähnliches. Dort heißen aber diese Sumpfgegenden Moose. Auch diese hat man nutzbar zu machen ge- sucht. Neben den Geestländern und Mooren befinden sich aber an der Küste der Nordsee noch Marschen. Die Ufer der untern,Weser be- gleitet Wiesen- und Ackergrund, anfangs schmal, dann sich links und

5. Das Vaterland - S. 196

1856 - Darmstadt : Diehl
196 Siele zu ihrem Lande und voll Ergebenheit gegen ihre Obrigkeit. Be- triebsamkeit ist ihnen angeboren, und diese beschränkt sich nicht allein auf den Land- und Gartenbau, sondern sie weiß auch erlaubten Gewinn und Reichthum zu erzielen. Sie gehören zu den unternehmendsten und ge- wandtesten Handelsleuten. Zu jedem rechtlichen Betriebe werden sie von der frühsten Jugend angehalten; zehnjährige Kinder beiderlei Geschlechts findet man sckon als Verkäufer von mancherlei Gegenständen auf dem Markte und in den Straßen Hamburgs. Die Weiber und Mädchen find besonders als gewandte Gemüse-, Blumen- und Obsthändlerinnen bekannt. Selbst bis Leipzig und Braunschweig ziehen die Vierländer zur Zeit der Messen mit marinirten (eingemachten) Neunaugen und geräuchertem Lachs und versorgen die dorttgeil Garküchen mit diesen Leckereien. Überhaupt treiben sie eine bedeutende Fischerei und wissen mit Rudern und Netzen gut umzugehen. Ihre Wohnungen zeugen im Innern und Äußern von der Wohlhabenheit, dem Ordnungs- und Reinlichkeitssinne und dem ori- ginellen Geschmacke ihrer Bewohner. Durch den buntfarbigen Ölanstrich des Holzwerks, durch die vielfach angebrachten Sinn- und Sittensprüche, durch die spicgelhelleu Glasscheiben, durch die mit feinen Obstsorten um- pflanzten oder mir Weinstöcken umrankten Wände stellen sie sich schon im Äußern dem Auge freundlich dar, und diesem freundlichen Äußern ent- spricht auch das Innere, worin überall holländische Reinlichkeit herrscht. Die mit Holzwerk, zum Theil auch mit buntfarbigen und glasirten hol- ländischen Fließen (thönernen gebrannten Platten) getäfelten Wände der Stuben prangen mit frommen Sprüchen, mit Blumen und Thieren, selbst das hölzerne Hausgerätbe ist häufig reich und nicht ohne Geschmack ver- ziert. Dieser Sinn für Schnitzwerk, bunte Malerei und Vergoldung erstreckt sich sogar auf ihre Wägen und Kähne, die man selten ohne ir- gend eine Verzierung dieser Art sieht. Zur Erhaltung ihrer Eigenthüm- lichkeiten in ihrer Lebens-, Denk- und Handelsweise trägt viel bei, daß, sie sich nur unter einander selbst verheirathen. Auf diese Weise sind bei- tiahe alle unter sich verwandt, und gewisse Eigenheiten werden in den Familien unverändert fortgepflanzt. X Tt. a. Das Rünigreich Hannover. Dies deutsche Königreich, dessen vormalige Kurfürsten den königlichen Thron von England bestiegen haben, und welches lange von England aus regiert worden ist, hat jetzt einen eigenen König, dessen Residenz die Stadt Hannover (mit 32000 Einwoh- nern) ist. Es ist halb so gross als Baiern, hat aber nicht mehr Einwohner als Würtemberg oder Sachsen (1760 000). Denn der grössesie Theil des Landes besteht aus einer wenig fruchtbaren Sandebene, welche nur in den Flussthälern und nahe an der See zu fetten Marschländern wird. Dabei wohnen die Einwohner mei- stens in einzelen Höfen zerstreut, und grosse adelige Güter be- schränken das Fortkommen des kleinen Ökonomen. Der südliche abgetrennte Theil mit der berühmten Universitätsstadt Göttingen ist von dem Harze durchzogen, dessen berühmteste Bergstädte z. B. Goslar und Klausthal hannoverisch sind. Das eigentliche Hanno- ver zwischen Elbe, Weser und Nordsee wird von der w’asser-

6. Das Vaterland - S. 197

1856 - Darmstadt : Diehl
197 reichen, aber trägen Aller durchflossen, welche die Leine aufnimmt, an deren Ufer sowohl die Stadt Hannover als auch das höher lie- gende Göttingen gelegen ist. Der andere Nebenfluss der Aller, die Ocker, Hiesst an der Stadt Braunschweig vorbei, worin der Herzog von Braunschweig seine Residenz hat. Allein diese beiden nahe verwandten Fürstenhäuser haben ihre in einander laufenden Länder durch Mauthen abgeschlossen, so dass die Gränzorte hart geplagt sind. Denn das Königreich Hannover findet es nicht vortheil haft, dem deutschen Zollvereine beizutreten und öffnet lieber seine Häfen den Engländern, wodurch es zwar Kaffee und Zucker wohlfeiler kauft, dagegen aber auch keine Fabriken und keinen selbstständigen Handel im Lande ausbringt. Doch wird hoffentlich bald einige Ei- nigung mit dem übrigen Deutschland stattfinden. Zu blühendem Handel bietet das hannoverische Land gute Gelegenheit, denn die Mündungen der Elbe und Weser gehören zur Hälfte und die der Ems ganz zu Hannover und der Hafen von Emden wäre für grosse Fahrzeuge leicht zugänglich zu machen. Auch hat das Land manche schöne Ausfuhrartikel. In Ostfriesland, das heisst dem niedrigen Lande an den Ufern der Ems, gibt es Pferde und Rindvieh von ausgezeichneter Grösse, und Butter und Käse wird dort in Menge verkauft. Von dem Harze kommen edle und unedle Metalle, und auch sonst fehlt es nicht an manchem Segen Gottes. So hat die Stadt Lüneburg in der Nähe der grossen Sandfläche, welche nach ihr die Lüneburger Heide genannt wird, eines der besten Salz- werke in Deutschland, ja vielleicht in Europa. Zum Andenken daran, dass ein Schwein diese Salzquellen zuerst entdeckt haben soll, wird dessen getrockneter Schinken noch immer in Lüneburg aufbewahrt. Auch die Stadt Osnabrück, welche vormals zu Westphalen gerechnet wurde, gehört jetzt zu Hannover. Sie ist jedem Deutschen dadurch merkwürdig, dass im Jahre 1648 der fürchterliche 30jährige Krieg endlich dort und in Münster durch den sogenannten Westphälischen Frieden beendigt wurde. In ganz Hannover spricht das Volk plattdeutsch, die Gebildeten aber reden einen angenehmen und ziemlich reinen Dialekt, so wie überhaupt die Bildung der höheren Klassen durch die reich ausgestattete Landesuniversität und gute Gymnasien und höhere Bürgerschulen auf einer achtungswerthen Stufe steht. Freilich ist Göttingen jetzt nicht mehr der Mittelpunkt deutscher Gelehrsamkeit, wie zu Ende des vorigen Jahrhunderts, und von ausländischen Studenten wird es bei weitem nicht mehr so viel besucht. \ 22. b. Leibnitz und Herfchei. Große Männer bedürfen keiner weitläustigen Grabschristen, man suchet und findet ihre Gräber doch. Auf dem Spaziergange bei Han- nover steht ein einfacher Stein mit der Inschrift: „Leibnitz's Gebeine." Bei diesem bleibt jeder Fremdling stehen und gedenkt der Verdienste des Mannes, welcher unter dem Steine ruht. Denn Wer die Wissenschaften kennt, der weiß auch, was Leibnitz dafür gethan hat. In der deutschen Geschichte hat er zuerst die Urkunden gründlich durchforscht, in der Relp
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